Ursprung der Psychomotorik
Allen Therapieansätzen gemein ist ihr Ursprung: Der Diplom-Sportlehrer Dr. Ernst J. Kiphard erkannte in den 1950er Jahren die positive Wirkung seiner Bewegungsangebote auf die emotionale Entwicklung von verhaltensauffälligen Kindern. So entwickelte er gezielt Bewegungserlebnisse, die die therapeutische Wirkung unterstützen und intensivieren sollten. Bei den heutigen Therapien gibt es keine Übungen im klassischen Sinn – das selbständige Handeln steht im Vordergrund. Zum Beispiel bei dem Aufbauen und Erleben einer Bewegungslandschaft. Freiwilligkeit und Eigenständigkeit sind ebenso entscheidend wie das Erleben und die Wahrnehmung des Kindes. Die persönliche Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess. Daher sieht die Psychomotorik keinen abgeschlossenen Entwicklungsstand: Seele und Bewegung entwickeln sich ein Leben lang weiter.
Psychomotorik schafft Erfahrungsfelder
Neben sensomotorischen Erfahrungen werden auch soziale Erfahrungen ermöglicht. So werden im Spiel und in Interaktion mit anderen Kindern verschiedene Lösungsansätze ausprobiert. Das schafft für das Kind überschaubare Erfahrungsfelder – ganz ohne Leistungsdruck. Das Kind entdeckt seine Stärken und lernt, diese Stärken einzusetzen und Beeinträchtigungen zu kompensieren. Es lernt seinen Alltag zu meistern. Das heißt: Das Kind ist aktiver Gestalter der eigenen Entwicklung. Es lernt, sinnvoll zu handeln, sich frei zu entfalten, mit anderen Menschen umzugehen, mit ihnen in Interaktion zu treten sowie verschiedene Materialien und Hilfsmittel sinnvoll einzusetzen. Gleichgewichtssinn, Koordination, Geschicklichkeit, Kraft, Feinmotorik, Konzentration, Ausdauer, Handlungsplanung, Raum- und Zeitorientierung, Eigen- und Fremdwahrnehmung werden gefördert.
Quelle: Mamiweb.de